Rezension: Onyx - Schattenschimmer


 
 
Seit Daemon Katy geheilt hat, sind sie für immer miteinander verbunden. Doch heißt das, dass sie auch füreinander bestimmt sind? Auf keinen Fall, findet Katy und versucht sich gegen ihre Gefühle zu wehren. Das ist allerdings gar nicht so einfach, denn Daemon ist nun fest entschlossen, sie für sich zu gewinnen. Dann taucht ein neuer Mitschüler auf – und mit ihm eine dunkle Gefahr. Katy weiß nicht mehr, wem sie trauen kann. Was geschah mit Daemons Bruder? Welche Rolle spielt das zwielichtige Verteidigungsministerium? Und wie lange wird sie Daemons enormer Anziehungskraft noch widerstehen können?



 
 

Katy
Eine leidenschaftliche Buchbloggerin, kurz vor dem Schulabschluss, die überwiegend in ihrer Buchwelt lebt. Sie ist eher introvertiert und scheint seit dem Tod ihres Vaters an den Punkt eines Stillstands gelangt zu sein. Sie ist relativ regelbewusst, organisiert und strukturiert, gut in der Schule und legt viel Wert auf die eigene Meinungsbildung. Im Laufe der Zeit kommt ihre Dickköpfigkeit zum Tragen, denn sie lässt sich ungern ihr Leben von anderen vorschreiben und steht für ihre Ansichten ein. Sie ist kein perfekter Mensch und setzt sich viel mit sich selbst auseinander. 

Daemon
Ein gutaussehender (wie sollte es anders sein), arroganter Mistkerl, der sich seiner Stärken sehr wohl bewusst ist. Er strotzt nur so vor Ego und lässt keine Minute aus, um sich selbst aufs höchste Podest zu stellen. Er hat einen sehr stark ausgeprägten Beschützerinstinkt und würde für die Menschen, die ihm wichtig sind, sein eigenes Leben geben. Er ist ein Widerspruch auf zwei Beinen, aber in der Tiefe seines Herzens ein gut beseeltes Wesen. In Katy sieht er die größte Herausforderung seines Lebens und lässt ihr gegenüber keinen Moment aus, sie zu reizen ("Kätzchen", "KittyCat" :D).

Dee
Ein lebhaftes und natürlich gutaussehendes Mädchen, die gemeinsam mit ihrem Bruder Daemon im Haus neben Katy wohnt. Schon vom ersten Tag an sehnt sie sich nach der Freundschaft zu Katy und lässt nichts unversucht, sie als Freundin zu gewinnen. Sie ist sehr aufgeschlossen, fröhlich und liebevoll. In ihrer Nähe erblüht jeder zum Leben durch ihre natürliche und sympathische Art und Weise.

Blake
Ein Surferboy, gut aussehend und scheinbar so normal, wie man sich einen Teenager eben vorstellt. Im Grunde genau das Gegenteil zu Daemon, oder nicht? Er freundet sich schnell mit Katy an, sitzt in Biologie neben ihr und verbringt seine Zeit sehr gern mit ihr. Er ist nett, zuvorkommend und aufmerksam.

Lesa | Carissa
Sie sind Klassenkameradinnen und baldige Freundinnen von Katy und Dee. Lesa ist eher die offenherzige, aufgeschlossene Partie, die kein Blatt vor den Mund nimmt. Carissa versteckt sich hinter ihren großen Brillengläsern und ist eher als prüde und still zu bezeichnen. Beide kennen sich seit der Grundschulzeit und sind ein Leben lang befreundet. Sie ergänzen sich auf eine Art und Weise gegenseitig.

Ash | Adam | Andrew 
Ein Drillings-Geschwisterpaar, das sehr eng mit Daemon und Dee befreundet sind. Ash war die ehemalige Freundin von Daemon und macht keinen Heel daraus, dass sie noch immer in ihn verliebt ist. Adam ist der Freund von Dee, offen und freundlich, während Andrew eher zurückgezogen, wortkarg und arrogant lebt.

Matthew
Der Biologielehrer von Katy ist eng mit den Drillingen und Daemon & Dee befreundet. Fast schon übernimmt er die Vaterrolle in seinem Alltag als Erwachsener.

 
  

Da es sich hierbei um den zweiten Band der Lux-Reihe handelt, sollte ich erwähnen, dass in diesem Beitrag Spoiler enthalten sein könnten.

Die Geschichte setzt im Prinzip da an, wo sie mit Band 1 geendet hat: mit warmen Geplänkel zwischen Katy und Daemon. Nachdem Daemon Katy geheilt hat, ist zwischen beiden eine seelische Verbindung entstanden, was die Geschichte zwischen Beiden so süß fortsetzt. Es fliegen Funken, es fliegen Fetzen. Alles bleibt, wie es zuvor auch schon war. Nun geht es daran herauszufinden, was das alles auf sich hat und neben dem ursprünglichen Hauptplot entwickeln sich kleine Nebenstränge. Doch wer der Meinung ist, dass Daemon und Katy nun endlich zusammenfinden, wird fürs erste enttäuscht werden. 

Wie ich bereits in meiner Rezension zu "Obsidian - Schattendunkel (Bd. 1)" erwähnte, entwickelt sich ihre Beziehung zueinander im Schneckentempo, was ich persönlich nicht schlecht finde. Inzwischen wird der Leser weiterhin mit spritzigen Dialogen gefüttert, bei dem er jedes Mal mit dem Gefühl "Nun macht doch endlich!!!" entlassen wird. Auch in diesem Band kann man die Funken zwischen beiden vor dem geistigen Auge sprühen sehen, was mir sehr gut gefiel.

Die Charakterentwicklung nimmt langsam Züge an. Katy muss sich ganz neuen Kräften stellen, denn durch Daemons Heilung erhielt sie ebenso einen Teil seiner Fähigkeiten. Dabei tritt sie sehr selbstbestimmt auf und investiert viel Zeit in ihr Training, denn sie sieht darin nicht nur eine Belastung, sondern vor allem eine Chance, die Menschen zu beschützen, die ihr Nahe stehen. Die Idee mit der Kräfteübertragung ist nun nicht unbedingt neu, aber ich empfand sie als sehr passend, vorallem passend für Katy. Sie ist ein sehr sturer Kopf und will genau wie Daemon in der Lage sein, etwas zu bewirken, was ihr durch die Verbindung mit ihm nun auch ermöglicht wird. Auch Daemon muss sich vermehrt mit sich selbst und seinen Gefühlen für Katy auseinandersetzen. Er ist nach wie vor der egozentrische Selbstdarsteller, wie man ihn von Band 1 kennt, was ich persönlich sehr gut finde. Ich hatte zuvor Angst, dass mit dem Eingeständnis der Gefühle für Katy nur noch seine sanfte Seite zum Vorschein kommt. Glücklicherweise ist dem nicht so.

Das Besondere an der Beziehung zwischen Katy und Daemon ist die Gleichberechtigung, die immer wieder versucht wird zu erreichen. Katy ist kein kleines "Kätzchen", dass nur darauf wartet, vom Prinzen in weißer Rüstung gerettet zu werden, im Gegenteilt. Sie wird zunehmend stärker und mutiger. Sie will aktiv in dieser Welt bestehen. Sie geht dabei ihren eigenen Weg, versucht sich an neuen Dingen und akzeptiert nicht nur ihre neue Situation, sondern lernt stückweit, damit umzugehen. Auch versucht sie im Bereich der Liebe andere Wege, indem sie sich auf Blake einlässt, was mich zugegebenermaßen richtig genervt hat. Erstens erinnerte es mich an die Dreiecksbeziehung aus "Twilight" (Edward, Bella, Jake) und zweitens war für mich als Leser von vorn herein klar, dass mit Blake etwas nicht stimme. Zwischenzeitlich ging mir also auch Katy ganz schön auf die Nerven, da sich die Selbstzweifel aus Band 1 auch in Band 2 verstärkt wiederfanden. Außerdem bin ich kein Fan von Dreiecksbeziehungen.

Die Geschichte an sich hatte zum Ende hin ein paar spannende Wendungen und interessante Kämpfe. Weitere Geheimnisse werden aufgedeckt und neue Charaktere erscheinen auf der Bildfläche. Aber es passieren auch einige unschöne Dinge, die lange Schatten werfen. Insgesamt fand ich den zweiten Band der Lux-Reihe gut, jedoch mit Abzügen. Zum einen deshalb, weil mir das ewige Zweifeln von Katy an sich selbst und auch die Eifersuchtsszenen von Daemon auf die Nerven gingen. Zum Anderen mag ich keine Dreiecksbeziehungen und die Parallelen zu Twilight waren klar zu sehen. Daher ziehe ich hier 1,5 Punkte ab. Dennoch bleibe ich dran und beende nun fast den dritten Band, dessen Rezension ebenso folgen wird.


 

3,5 von 5 Punkten






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