Kolumne: Über das Bloggen als Fulltime-Job.


Montags eine Rezension.
Dienstags eine Vorschau auf baldige Neuveröffentlichungen.
Mittwochs eine Ankündigung für ein Gewinnspiel.
Donnerstags ein Bericht über die momentane Lesestatistik.
Freitags eine Ankündigung für kommende Blogtouren.
Samstags eine Rezension.
Sonntags eine Kolumne und was sonst so ins Auge fällt.

Als relativer Blog-Neuling (im Vergleich zu manch anderen von euch) beschäftige ich mich täglich mit den Gedanken, wie ich meinen Blog interessanter gestalten kann. Wieso ich das tue? Zum einen um meinen eigenen Ansprüchen gerecht zu werden und zum anderen um ein paar mehr Leser für meinen Blog zu ergattern, denn seien wir mal ehrlich... wer quietscht nicht vor Freude über jeden neuen Follower? Man macht sich also Gedanken und experimentiert freudig mit Widgets, holt sich Ideen aus anderen Blogs und greift tief in die Designkiste, um sich irgendwie doch von anderen Blogs abheben zu können. Aber reicht das zu?

Ich habe meinen Buchblog erschaffen, um den Büchern, die ich gelesen habe, ein Zuhause zu geben. Mir geht es hierbei nicht mal vordergründig darum, ein Buch mit Sternchen zu versehen, sondern um sie für mich zu kategorisieren. Zu schnell vergisst man manche Inhalte oder Stimmungen, die durch die jeweiligen Bücher hervorgerufen worden sind. Mein Blog sollte eine Sammelstelle unterschiedlichster literarischer Ergüsse sein. Für mich, nicht für Andere. Tja, sollte...

Einmal in die Blogwelt abgetaucht, wird man eines besseren belehrt. Blogtouren hier, Gewinnspiele da. Lustige Zitate aus der Buchwelt, Berichterstattungen von Messen, aktuelle Lesestatistiken, Previews aller Art, Stapel ungelesener Bücher, Tags jeglicher Manie, Gedankenspiele, Neuzugänge, Lesungen, Interviews mit Autoren, Aktionen, Tipps und Tricks. Eine kleine Auswahl dessen, was einem als Leser in der riesigen Welt der Blogger so vor die Linse springt. Hinzu kommt, dass mindestens einmal pro Tag ein Post veröffentlicht wird, um am Ball bleiben zu können. Einen Tag lang nichts gepostet und man könnte das Gefühl entwickeln, irgendwas laufe hier schief.

Seit wann ist aus der Freizeitgestaltung eines Buch-Bloggers ein Fulltime-Job geworden? Ich erwische mich selbst dabei, wie der Druck auf mich als Neuling wächst. Meine anfänglichen Ansprüche, jedem Buch einfach nur ein Zuhause zu geben, geraten ins wanken. Nicht weil ich nicht mehr über Bücher schreibe, sondern weil sich das Gefühl einschleicht, dass "nur" rezensieren heutzutage nicht mehr reicht. Man muss mehr bieten und zeitgleich auch auf allen möglichen Social Media-Seiten vertreten sein. Facebook, Twitter, Google+, Pinterest, Instagram und wie sie nicht alle heißen. Man muss sich publizieren, sich in die Öffentlichkeit werfen. Nur dann ist Erfolg möglich.

Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass das keinerlei Kritik an den Bloggern selbst darstellen soll. Wie jemand seinen Blog gestaltet ist ganz ihm überlassen und ich hüte mich davor zu sagen, dass die Art, wie auch immer sie aussieht, falsch ist. Nur frage ich mich manchmal insgeheim, ob das Buch an sich noch im Vordergrund steht oder doch eher die Vermarktung des Bloggers (Autoren an dieser Stelle mal ausgenommen - sie sollten alle Register ziehen, um sich angemessen zu präsentieren). Ist dieser Gedanke so abwägig?

Für mich selbst wird es nicht leicht sein, sich nicht durch die hohen Erwartungen anderer erdrücken zu lassen. Ich erwische mich öfters bei dem Gedanken einer Rechtfertigung, wieso ich nicht täglich blogge (und sei es nur irgendwas). Doch habe ich absolut keinen Grund dazu. Ich werde mich wieder auf das besinnen, worum es hier geht: um Bücher. Bloggen ist ein Freizeitgoodie, kein Fulltime-Job.



4 Kommentare:

  1. Hallo Dana,

    da darf man sich absolut keinen Druck machen. Es soll ja auch kein Fulltime-Job sein, sondern einfach nur Spaß machen. Ich denke, da findet jeder Blogger seinen eigenen Rhythmus und du brauchst bestimmt keine Angst haben, dass du an Erwartungen scheiterst.

    Manche bloggen häufiger, andere weniger, je nachdem wie sie Zeit und Lust haben. Da darf man sich selbst nicht unter Druck setzen.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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  2. Hallo Nicole, danke für deine aufmunternden Worte :) zu der Erkenntnis bin ich letztendlich für mich selbst auch gekommen. Umso weniger Druck man sich selbst auferlegt, desto mehr Spaß macht es auch. Manchmal ist es lediglich schwer, den Verstand da auszuschalten :D

    LG, Dana

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  3. Huhu Dana,

    was Du da beschreibst, kenne ich nur zu gut. Ich bin zwar mit meinen (fast) fünf Jahre alten Blog schon sehr lange dabei, erwische mich aber trotzdem hier und da dabei, wie ich mich von der "Konkurrenz", die gar keine ist, unter Druck setzen zu lassen. Mir vergeht dann ganz schnell mal die Lust am Bloggen und ich lege Pausen ein. Natürlich ist es schön, wenn immer aktuelle Posts getippt werden, aber wenn Du einfach mal keine Lust hast oder einfallslos bist, dann ist das halt so.

    Versuch einfach, das zu machen, was Dir Spaß bereitet. Dann haben Deine Leser nämlich auch Spaß am Lesen :) Ich für meinen Teil finde Deinen Blog sehr hübsch und ansprechend & werde deswegen direkt mal ein neuer Leser von Dir ;)

    Alles Liebe,
    Caro

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    1. Huhu Caro, danke für deine lieben Worte. Es ist erfrischend doch mal von jemandem zu hören, dass es einem genauso erging. Und das obwohl du schon so lang dabei bist (Gratulation übrigens zu baldigen 5 Jahren!) Ich danke dir für deine Aufmunterung! Mittlerweile bin ich auch etwas entspannter und habe mich entschlossen, nur das preiszugeben und zu tippen, wozu ich tatsächlich von Herzen auch Lust habe. Alles andere wäre doch nur gemogelt und nicht kongruent :)

      Dich habe ich übrigens schon lange auf der Leseliste :D ich danke dir fürs adden!

      Alles Liebe für dich, Dana

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