Rezension: Als die Zeit vom Himmel fiel



TITEL: Als die Zeit vom Himmel fiel
AUTOR: Mella Dumont
FORMAT: Kindle
VERLAG: tienna
PREIS: 3,99 Euro

VERÖFFENTLICHUNG: 14.09.2015

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INHALT:
Während ihre Freunde die Welt bereisen oder studieren, arbeitet Karla an einer Tankstelle – ihre Vorstellung von einem entspannten Leben nach dem Abitur. Aber mit ihrer Ruhe ist es vorbei, als Karla nachts den Schalter schließt, weil sie glaubt, einen Überfall gesehen zu haben. Die Chefin ist stinksauer – und Karla kann ihr nicht erklären, dass sie eine Vision von einem Mann mit Waffe hatte. Schließlich stolpert Karla in Jakob, dessen selbstsichere Art sie fasziniert und gleichzeitig ein wenig ängstigt. Noch während sie versucht, die Wogen in ihrem kleinen Universum zu glätten, haben andere längst Pläne für sie gemacht. Denn durch ihre Fähigkeit, deren volle Tragweite Karla nicht erahnt, wird sie unendlich wertvoll...


CHARAKTERE:

KARLA
Eine junge Frau, die ihren Lebensunterhalt mit der Arbeit an einer Tankstelle bestreitet. Sie ist ein ängstlicher Mensch, der sich gern vor Konfrontationen versteckt - besonders vor einem Zusammentreffen mit ihrem Exfreund Ben. Sie ist ein recht unsicherer Mensch, der sich lieber unterordnet, als Probleme zu verursachen. Allerdings kommen ihr dabei ihre Visionen ständig in die Quere.

JAKOB
Ein junger Mann, durchtrainiert und hegt eine Leidenschaft für den Kampfsport. Viel erfährt man über ihn nicht. Nur, dass er Karla besser zu kennen scheint, als sie teilweise sich selbst. Er arbeitet für das Unternehmen seines Vaters in Hamburg. Er ist sehr selbstsicher, mutig und zielstrebig. Zudem zeigt er sich in seinen Belangen sehr hartnäckig.

SAMIRA
Sie ist die beste Freundin von Karla und einzige Person, die über Karlas Visionen Bescheid weiß. Wirklich viel erfährt man über sie jedoch auch nicht.

DENNIS
Er ist ein Kampfsporttrainer in München und ein guter Freund von Jakob.

 

MEINUNG:

Ach, Mensch. Der Titel ist total vielversprechend und genial gewählt. Sowas mag ich. Genau wie das Cover - mittlerweile verstehe ich auch, wieso da ein Schmetterling abgebildet ist (ich sag nur: Chaos-Theorie). Alles in allem machte das Buch einen richtig guten Eindruck auf mich.

Was aber leider nur bedingt so blieb. 

Die Geschichte fand ich im Nachhinein richtig gut. Die Thematik "Zeitreisen" ist nicht neu - aber hier auf eine ganz eigene Weise interessant umgesetzt. Strukturiert aufgebaut, selten Logikfehler eingebaut, auch wenn ich teilweise länger brauchte, um die Zusammenhänge zu verstehen. Leider griff das Buch zwei Themen auf, mit denen ich nun gar nichts anfangen kann: Aktienhandel und Kampfsport. Ich habe für beides nichts übrig, weshalb ich mich arg motivieren musste, das Buch überhaupt zu Ende zu lesen.

Mein persönliches Problem waren aber vor allem die Charaktere. Mir fiel es unglaublich schwer, mich mit ihnen anzufreunden. Vielleicht lag es an der Schreibweise, ich weiß es nicht. Mir kam alles so oberflächlich vor. Besonders die Beziehung zwischen Karla und Jakob. Sie haben sich kennengelernt, zweimal kurz Gespräche miteinander geführt und plötzlich waren sie schon voll verliebt. Und der erste Kuss, gnaaaah. Das hat mich so geärgert. Null Tiefgang, höchstens an der Oberfläche gekratzt. Ich konnte mich einfach nicht hineinfühlen - jedoch brauche ich das bei Liebesgeschichten. 

Ich konnte auch nicht nachvollziehen, wie Karla so naiv sein konnte. Wenn ich mitbekommen würde, dass Jakob überhaupt nicht verwundert zu sein scheint, dass ich Visionen habe, dann würden bei mir doch die Alarmglocken schrillen. Aber statt die richtigen Fragen zu stellen, tut sie nichts, außer sich innerlich ein wenig zu wundern. Das hat mich fast durchdrehen lassen. Sie war mir generell zu passiv. Die meiste Zeit hatte Jakob das Zepter in der Hand - bis auf den Schluss.

Zumindest war eine gute Entwicklung Karla's zu erkennen. Vom anfänglichen Angsthase bis zur starken selbstbestimmten Frau. Das gefiel mir gut und rettete am Ende wenigstens mein Lesevergnügen. 

Auch die Verstrickungen und die Aufklärung aller Geschehnisse am Ende fand ich gut gelöst, die letzten 30% des Buches waren dann doch nochmal spannend. 

Ganz so viel möchte ich dazu gar nicht weiter sagen, da besonders Zeitreise-Geschichten selbst gelesen werden sollten. Ich möchte einfach keine Details vorwegnehmen.


FAZIT:
Eine nette Geschichte über die Auswirkungen konsumorientierter Ausbeutung von Menschen, die in der Zeit reisen können. 



WERTUNG: 2,5/5 




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