Rezension: Grey - Fifty Shades of Grey von Christian selbst erzählt


Grey: Fifty Shades of Grey von Christian selbst erzählt
TITEL: Grey - Fifty Shades of Grey von Christian selbst erzählt
AUTOR: E L James
FORMAT: Kindle
PREIS: 12,99 Euro

INHALT: Christian Grey hat in seiner Welt alles perfekt unter Kontrolle. Sein Leben ist geordnet, diszipliniert und völlig leer – bis zu jenem Tag, als Anastasia Steele in sein Büro stürzt. Ihre Gestalt, ihre perfekten Gliedmaßen und ihr weich fallendes braunes Haar stellen sein Leben auf den Kopf. Er versucht, sie zu vergessen und wird stattdessen von einem Sturm der Gefühle erfasst, den er nicht begreift und dem er nicht widerstehen kann. Anders als all die Frauen, die er bisher kannte, scheint die schüchterne, weltfremde Ana direkt in sein Innerstes zu blicken – vorbei an dem erfolgreichen Geschäftsmann, vorbei an Christians luxuriösem Lebensstil und mitten in sein zutiefst verletztes Herz. Kann Christian mit Ana an seiner Seite die Schrecken seiner Kindheit überwinden, die ihn noch immer jede Nacht verfolgen? Oder werden seine dunklen Begierden, sein Zwang zur Kontrolle und der Selbsthass, der seine Seele erfüllt, diese junge Frau vertreiben und damit die zerbrechliche Hoffnung auf Erlösung zerstören, die sie ihm bietet? (Quelle: Amazon.de)



CHARAKTERE:

Christian Grey
Ein erfolgreicher Geschäftsmagnat, stilsicher, respekteinflössend und strukturiert. Er ist intelligent, weiß, was er will und lebt für ein einziges Element: Kontrolle - auf jegliche Art und Weise. Sein Aufwachsen ist durch schwere Schicksale geprägt, was ihn zu dem Menschen machte, der er ist. Er duldet keine Respektlosigkeit, keinen Kontrollverlust und lässt kaum einen Menschen näher an sich heran, als benötigt. Er hält sich stets distanziert. Zwischenmenschliche Beziehungen liegen ihm nicht - Bedürfnisse dieser Art stillt er durch seine speziellen sexuellen Vorlieben. Er sieht sich selbst als ein Monster, ist im Grunde seines Herzens jedoch ein Gutmensch.

Anastasia Steele
Eine Studentin der englischen Literatur, liebenswert und romantisch veranlagt. Sie trägt ein unerfahrenes Wesen mit sich, ist naiv und gutgläubig. Ihre Neugier ist ein wesentlicher Charakterzug, der zusätzlich ihren Ehrgeiz weckt. Sie ist hilfsbereit, loyal und hingebungsvoll. Ihr Auftreten wirkt schüchtern und zurückhaltend. Doch trägt sie ebenso eine forsche und schlagfertige Ader in sich. Manchmal bricht ihr rebellisch Wesen aus ihr heraus.



NEBENCHARAKTERE:

Kate Kavanagh
Eine angehende Journalistin, Ana's Mitbewohnerin und beste Freundin. Sie stammt aus gutem Hause, ist beliebt und scheut keine Herausforderungen. Sie lässt sich nichts gefallen und spricht ihre Gedanken offen aus, auch wenn sie dadurch Konfrontationen provoziert. Im Gegensatz zu Ana ist sie sehr aufgeschlossen, geht offen auf andere Menschen zu und legt manchmal eine aufdringliche Art und Weise an den Tag - aber liebenswert.

Rosé Rodriguez
Ebenfalls Student der Universität mit Hauptfach Ingenieurwesen. Er kennt Ana seit Studienbeginn und ist ein enger Freund von ihr geworden. Seine wahre Leidenschaft ist die Fotografie. Er trägt heimlich Gefühle für Ana in sich.

Elliot Grey
Ein smarter Architekt und der große Bruder von Christian. Im Gegenzug zu ihm ist er ein Lebemann, lässt nichts anbrennen und sprüht mit seinem losen Mundwerk vor Energie. Die einzige Gemeinsamkeit, die beide Brüder vereinen: Keiner von beiden ist in der Lage, eine langfristige Beziehung mit einer Frau vorzuweisen.

Dr. Grace Trevelyan Grey & Carrick Grey
Die Adoptiveltern von Christian aus wohlhabendem Hause. Die Mutter arbeitet als Ärztin, der Vater ist erfolgreicher Anwalt. Ihre Familie ist ihnen sehr wichtig und sorgen sich stets um sie.

Mia Grey
Die Schwester von Christian, lebt in Paris und studiert die französische Küche. Sie ist ein kleiner Wirbelwind, steht gern im Mittelpunkt und ist insgesamt ein sehr fröhlicher, lebenslustiger Mensch. Sie hat eine besondere Beziehung zu Christian.

Jason Taylor
Ein Ex-Militär, der seit 4 Jahren in den Diensten von Christian steht. Er verfügt über Christians tiefstes Vertrauen, ist sein Bodyguard und Kopf seines Sicherheitsteams. Er hat eine Tochter namens Sophie, lebt jedoch, geschieden von seiner Frau, mit bei Christian im Apartement, wo er seinen eigenen Trakt zur Verfügung hat.

Elena Lincoln
Sie ist die ehemalige Dom von Christian, mittlerweile eine sehr gute Freundin und Geschäftspartnerin von ihm. Sie hat Christian in die Welt der Sub/Dom-Beziehung eingeführt und ihn über Jahre ausgebildet, bis ihr Ehemann davon erfuhr. Seitdem verläuft die Beziehung ohne sexuellen Kontakt. 



SCHREIBSTIL:

Im Grunde besteht das gesamte Buch aus einem inneren Monolog - geführt von Christian, vermischt mit Dialogen und E-Mail-Verkehr. Ich empfand es als sehr angenehm und flüssig zu lesen. Die Sätze sind überwiegend kurz gehalten, es stören keine langen Schachtelsätze. Der einzige Punkt, der mich gestört hat, ist der Gebrauch von - in meinen Augen - niveauloser Umgangssprache. Allerdings kommt dies nur selten vor, weshalb ich dafür keinen Punkt abziehe. Es kommt immer mal wieder zu Wiederholungen, aber darüber kann ich ebenso hinweg sehen, da es nicht vordergründig störte.



MEINUNG: (Achtung: Spoiler möglich!)

Zu Beginn war ich etwas kritisch, denn ich habe alle Bände von Fifty Shades of Grey gelesen und befürchtete eine sture Wiederholung des Bekannten, aus männlicher Sicht und damit die Gefahr auf Langeweile. Doch das Gegenteil trat ein! Ich war perplex von der Komplexität der ganzen Geschichte. Natürlich geht es oft um Sex - aber schon bei den Vorgängerbüchern habe ich mir das nicht zum zentralen Mittelpunkt gesetzt. Denn bereits da war ich an der Geschichte hinter den Fassaden und der Charakterenticklung interessiert.

Das Buch ist ein einziger Prozess - von Beginn bis zum Ende erlebt man die charakterliche Entwicklung von Christian. Man taucht durch die inneren Monologe tief in die Gedankenwelt von ihm hinein und erhält plötzlich ein ganz anderes Bild. Mein Verständnis für ihn, sein Verhalten, sein Tun und Sagen ist mit jeder Seite und jedem Wort gewachsen. Mich hat schon bei Fifty Shades immer interessiert, was in einem Menschen innerlich vorgehen muss, wenn er die Peitsche auf Haut schnellen lässt. Welche Gründe dazu führen, dass man einem Menschen aus purer Befriedigung Schmerz zufügt. Und in diesem Buch erhält man wage einen Einblick.

Besonders intensiv empfand ich die letzten Kapitel - ich habe regelrecht mit ihm gelitten. Es war fast ein Befreiungsschlag diesen Prozess der Erkenntnis mit ihm zu durchleben. 

Zusätzlich lernt man in diesem Buch einige Nebencharaktere etwas besser kennen. Ich fand es sehr schön zu lesen, welche Personen im Grunde eine wichtige Rolle in Christians Leben spielen. Durch Fifty Shades kannte man sie zwar namentlich (z.B. Andrea), aber die neu gewonnenen Details durch "Grey" hauchen den Charakteren etwas mehr Leben ein. 

Insgesamt bin ich mehr als zufrieden und ich werde es sicher nicht nur einmal gelesen haben. Es ist eine schöne Ergänzung zu Fifty Shades - aber hält durchaus auch als Einzelband bestand, z.B. als Vorgeschichte zu Fifty Shades Bd. 2 und 3 - denn auch diese sehe ich nun, dank "Grey" in einem ganz anderen Licht.  




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