Shortcut: Märchenhaft erwählt

 
TITEL: Märchenhaft erwählt
AUTOR: Maya Shepherd
FORMAT: Kindle
PREIS: 3,99 Euro
SPRACHE: Deutsch
 
 
 
KAUFEN: Amazon
 
 
 
INHALT:
Es war einmal ein Prinz namens Lean, der seit seiner Geburt mit dem schrecklichen Fluch lebte, dass sein erster Kuss eines Tages großes Unheil über das Königreich Chòraleio bringen würde. Nur seine wahre Liebe kann ihn retten. Die zwölf schönsten Mädchen des Landes werden bei einer großen Auswahl erwählt – eine von ihnen wird Prinz Lean heiraten. Doch bis dahin liegt noch ein langer Weg vor ihnen. Es gilt Prüfungen zu bestehen, die den Mädchen alles abverlangen werden. Wie weit sind sie bereit für ein besseres Leben und die Chance auf die große Liebe zu gehen?
 
 
MEINUNG:
 
Puh. Was mich an dem Buch gereizt hat? Die Idee und der Klappentext. Ich wollte nach all den Young-Adult-Romanen mal was anderes lesen - ich stehe auf Liebesgeschichten (dürfte man mittlerweile gemerkt haben), aber das Buch hier hatte noch mehr versprochen. Ich liebe auch Märchen und die Kombination aus Beidem reizte mich. 

Anfangs war ich noch ziemlich gespannt. Es fühlte sich neu an. Ein Buch in Märchenform zu lesen... tja, das tat ich zuletzt als Kind. Ich mochte die einleitenden Kapitelsprüche, die Rätseln gleichkamen. Sehr kreativ und ansprechend. Ich konnte mich gut darauf einlassen. Der Schriftstil ist etwas altertümlich gehalten, wodurch man sich noch mehr in ein Märchen versetzt fühlt. An für sich wurden die Merkmale eines Märchens gut abgedeckt. Gestört hat mich aber doch, dass der Prinz mal mit "du" und mal mit "Ihr" angesprochen wurde. Das hat mich jedesmal in die Realität zurück katapultiert.

Bis etwa 30% des Buches fand ich es noch ansprechend, danach ging es dann irgendwie bergab. Mein größtes Dilemma: die Geschichte erinnerte mich zusehr an das Unterschichtenformat "Bachelor" - da steht ein Prinz mit weißen Rosen da und wählt 12 Frauen aus allen Schichten aus, um die EINE zu finden. Boah, hats mich geschüttelt. Ich hab wirklich versucht darüber hinweg zu sehen... aber irgendwann schob sich nur noch ein Möchtegern-Schönling mit gegelter Mähne vor mein geistiges Auge und es war aus. Auch andere Charaktere, die ich zu Beginn noch ansprechend empfand, wurden mir zunehmend zu wider.

Erst wird berichtet, dass die ärmliche Familie drei Töchter hat: Die Schöne, die Talentierte und die Furchtlose. Alles schön und gut, fand ich klasse. Weiter wurde beschrieben, dass die jüngste Tochter so schön war, dass sie alle in den Schatten stellte, die mittlerste Tochter so schön singen konnte, dass alle nur ihr lauschen wollten und die Älteste weder schön, noch talentiert war, aber die Arbeiten eines Mannes verrichten konnte. Auch noch schön und gut, fand ich ansprechend und weckte meine Neugier. Doch im Laufe der Geschichte war dann die Mittlere doch über die Maßen hübsch und auch die älteste Tochter plötzlich ganz hübsch. Ja, was denn nun. Wenn man schon solche Vorbedingungen schafft, sollte man sich auch daran halten. 

Zudem ging mir das Verhalten von Medea (mittlere Tochter) sehr auf die Nerven. Sie liebt ihre Schwester ja so, aber ist furchtbar eifersüchtig auf sie und verstößt sie halb, nur weil der Prinz ihr mal weniger Aufmerksamkeit schenkte. Sowas naives und kindisches habe ich lange nicht erlebt. Auch brachte mich Heeras (die Älteste) Verhalten mit der Zeit an meine Grenzen der Akzeptanz - ihr ständiges "Anti-Gehabe" war einfach zu viel des Guten. Für den Prinzen konnte ich auch keinerlei Sympathien aufbringen, sein ständig freches Gespiele und Rumgeturtel und ach... einfach nicht mein Fall.

Es gab durchaus schöne Ideen innerhalb der Geschichte. Die Rätsel und Prüfungen waren fantasievoll gestaltet. Aber das war es auch an positiven Aspekten aus meiner Sicht. Ist ja nun auch alles Geschmackssache. Manche sagen, dass dieses Buch abgekupfert ist von "Selection" - das kann ich nicht beurteilen, da ich die Reihe nicht kenne. Vielleicht bin ich für sowas hier dann doch schon zu alt, ich weiß es nicht. Ich fand es mit der Zeit einfach nur noch langweilig und schlief sogar einmal kurz über meinem Kindle ein.


FAZIT:
Märchenhaft angedacht, aber nicht mein Fall. 


WERTUNG:

 
 



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